800-Jahrfeier4

 

Ein Beitrag der Kirchenmäuse von Jungholzhausen zur 800 Jahrfeier der Kirche am 27.01.2013
Verfasst: Rolf Däuber

 

Hallo Oma! Hallo Opa!
Wieso sind denn soooo viele Menschen heut in der Kirche, es ist doch ein normaler Sonntag

Heute feiern die Gemeindeglieder das 800 jährige Jubiläum.

Echt ---- Die sehen aber nicht so alt aus.

Es geht ja auch nicht um die Gemeindeglieder sondern um das Gebäude.

Ach sooo und wisst Ihr noch mehr darüber???

Ja schon, setzt euch mal her, dann können wir euch ein paar Geschichten über die Kirche hier erzählen.

Mäuse setzen sich auf die Treppe und hören angespannt zu.

Als unsere Familie im Jahr 1213 hier eingezogen ist, stand hier vorne
Aufstehen und zeigen:
über uns die Jahreszahl 1212.
Die Kirche war ganz neu, wir waren und sind bis heute die einzige Mäusefamilie die hier gewohnt hat.

Dann ist unsere Familie ja mindestens auch 800 Jahre alt wie die Kirche.

Ja richtig, wisst ihr die Kirche war damals eine Wallfahrtskirche.

Ach so und die Siedlung Jungholzhausen?

Der Ort Jungholzhausen wurde erst im Jahr 1266 erwähnt. Das heißt aber nicht, dass es um die Kirche keine Siedlung gab. Es ist eben so wie mit der Kirche, alles was davor war, wissen nicht mal wir Ur-ur-alten Mäuse.

Gibt es das denn wirklich, dass nicht einmal Du, Oma etwas weist?

Ja, --- denn es ist auch so viel geschehen dass man nicht alles erzählen kann. Was aber vielleicht die Gottesdienstbesucher interessiert, ist dass hier schon 1536 evangelische Pfarrer waren. Die Umstellung war aber so groß, dass die ersten 2 aufeinander folgenden Pfarrer vertrieben wurden. -----

So, so

Das mit den Pfarren ob evangelisch oder katholisch ging dann etwas hin und her, bis die Pfarrei 1564 aufgelöst wurde und nach Döttingen kam.

Es gab auch immer wieder Kriege, die den Menschen und auch dem Gebäude hier zugesetzt haben.
So vergingen die folgenden Jahrhunderte wie im Flug, bis 1713 das Gebäude grundlegend renoviert wurde. Da waren so viele Menschen hier beschäftigt, dass wir vorübergehend sogar ausgezogen sind.

Echt ????

Ja ---- ab dieser Zeit war dann immer wieder etwas anderes hier zugange. ----
Vier Jahre später war wieder ein großes Getümmel hier,

Ja was war denn da schon wieder?

Das Kruzifix da, das ihr heute noch auf dem Altar seht, wurde eingeweiht. Das war vielleicht was. ---------Stellt euch vor, es wurde gestiftet.

Das ist ja interessant, erzähl weiter!!

In den 1770 gern wollten die Gemeindeglieder das Kichenschiff vergrößern und den Turm renovieren. Das mit dem Kirchenschiff ging ja noch, aber als Sie an den Turm gingen –-- na ja --- der war so kaputt, das war nicht so einfach, da hat man beschlossen diesen neu aufzubauen. Der war mächtig und viel höher als der heutzutage.
Oben war eine Glockenstube aus Holz. Damals war ich noch jung aber beim Turmwettrennen unter uns Mäusen ging mir immer die Puste aus bis ich ganz oben war.

So hoch war der damals ??

Na ja, die Meter weis ich auch nicht mehr, aber doch ein ganz schönes Stück höher als heute.
. Und...
Stellt euch vor am 09.Juni 1855 kam ein mächtiges Gewitter, wir hatten alle große Angst. Und plötzlich ein Blitz und ein lauter Donner gleichzeitig. Ich weiß noch wie heute, mir blieb das Herz stehen. ----- Dann hörte man „Feuer, Feuer" -Rufe, wir wussten nicht wohin, der Turm brannte, mit knapper Not entkamen wir den Flammen. Euer Groß-Vetter hat es damals nicht lebend heraus geschafft.

Stimmt ja ----- der liegt heute noch auf dem Mäusefriedhof.

Ja --- nach dem Brand wurde der Turm wieder umgebaut, etwas niedriger und mit einer Glockenstube aus Stein.
Oben drauf kam das Dach, das Ihr heute noch sehen könnt. 1856 bekamen wir dann 2 neue Glocken vom Fürst von Langenburg.
Das war ein Aufmarsch, als der Fürst zur Einweihung kam. Damals hatten die Leute noch Ehrfurcht vor der Regierung und Ihren Persönlichkeiten.

Du hast uns aber beigebracht, dass man das heute nicht mehr haben muss, oder???

Na ja, Ehrfurcht muss man nicht haben aber ein wenig Respekt sollte man den öffentlichen Persönlichkeiten schon entgegen bringen.

Erzähl weiter, manches wissen wir ja schon, aber noch nicht alles.

Als sich dann die Machtverhältnisse in unserem Land mehrfach veränderten, über das Kaiserreich zur Weimarer Republik, bis zur Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, wurde unsere Kirchengemeinde 1938 mit Orlach zusammengeschlossen.
Im nachfolgenden Krieg blieb unsere Kirche --- Gott sei es gedankt ---verschont.

Ja, aber heute sieht die Kirche nicht nach 18, tem Jahrhundert aus.

Ich bin auch noch nicht fertig. 1964 wurde wieder grundlegend renoviert. Als wir das Vorhaben mitbekommen haben sind wir vorsorglich ausgezogen. Und das war auch gut so - der komplette Boden, der Eingang, die Empore, die Kanzel ---- und und und alles mögliche wurde verändert.
Ur Opa, Gott hab in selig, hat immer wieder geschaut wie weit die Baumaßnahmen sind. Dabei hat er mitgehört das die neue Kanzel aus altem Bauholz der Kirche von einem Künstler gefertigt werden soll. Nach dem Bibelvers von
Jesaja 50,5 Herr öffne mir das Ohr.....

Ach so, ich hab mich immer gefragt was diese Konturen darstellen sollen. Wenn man es weiß, kann man da unten tatsächlich ein Ohr erkennen, gut gelungen.

Ja, das finde ich auch.
Die Jahre vergingen und 1995 geschah wieder etwas Wichtiges.
Ihr seid doch schon oft im Glockenstuhl gewesen, oder ?

Ja und?

Es ist schon sehr ungewöhnlich, dass eine Kirche in dieser Größe vier Glocken hat. 1994 hat man beschlossen die gusseisernen Glocken

Einwurf
Wieso gusseisern, ich dachte immer Glocken sind aus Bronze!!

Ja ----- Im Krieg wurden 2 Glocken eingeschmolzen und diese sind durch Gusseiserne ersetzt worden. Diese haben dann Risse bekommen und hatten keinen schönen klang mehr. ---- Deshalb und auch aus Sicherheitsgründen hat man beschlossen, neue in Bronze anfertigen zu lassen.
Und stellt euch vor, die Menschen haben so viel gespendet, dass jetzt seit 1995 vier Glocken zum Gottesdienst einladen. Habt Ihr die Inschrift auf der Kleinsten gelesen ?

Nööö...

Solltet Ihr mal machen, die wurde von einer Familie aus Jungholzhausen gespendet. ------

Wenn Du fertig mit erzählen bist, werden wir gleich hoch rennen und schauen.

Was glaubt Ihr, was das für ein Fest war. Nicht mit soviel Ehrfurcht wie 1856, es war ja auch kein Fürst da, aber das ganze Ort war dabei.
Übrigens, das habt Ihr auch schon erlebt, dass diese Kirche für alle offen ist, auch für Anlässe anderer Konfessionen und nicht nur für die Evangelischen, das ist nicht überall so.

Bist du endlich fertig?

Bin ich gleich. 1998 wurde dann noch eine Innen- und Außenrenovierung mit neuer Elektrik, neuen Lampen, neuem innen- und Außenputz, und nicht zu guter letzt einem neuen Dach vorgenommen. Hier wurde auch der steinerne Glockenstuhl wieder freigelegt.

Mann o mann, das ist eine bewegte Geschichte, jetzt verstehen wir auch dass ihr graue Haare bekommen habt, und wir dachten immer es sei wegen uns.

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